Facebook hat gerade einen Meilenstein erreicht: 21 Jahre alt. In den USA ist das die gesetzliche Altersgrenze für Alkoholkonsum – und symbolisch ein Zeichen von Reife. Doch während die Plattform diese Schwelle zur symbolischen Volljährigkeit überschreitet, werden die Fragen nach ihrer Relevanz immer lauter. Ist Facebook noch immer die erste Wahl, wenn es ums Vernetzen und Teilen geht, oder haben Plattformen wie Threads und Instagram es längst überholt?
ExpressVPN, ein führender Anbieter von VPN-Diensten (mehr zum Thema „Was ist ein VPN“ hier), hat 4.000 Menschen aus Deutschland, den USA, dem Vereinigten Königreich und Frankreich befragt, um herauszufinden, wie verschiedene Generationen Facebook heute nutzen – oder meiden. Die Ergebnisse zeigen eine Plattform am Scheideweg. Während einige Nutzer treu bleiben, wenden sich andere Alternativen zu, die frischer, sicherer oder besser auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Hinzu kommt eine weitere Erschütterung der Social-Media-Landschaft: TikTok, eine der größten Konkurrenzplattformen, steht in den USA wegen Sicherheitsbedenken vor einem möglichen Verbot. Doch bedeutet das, dass Facebook jüngere Nutzer zurückgewinnen kann, oder sind sie für immer verloren? Gleichzeitig sorgt Metas Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern einzustellen, für neue Sorgen um Desinformation und Vertrauenswürdigkeit der Plattform. Diese Entwicklungen, zusammen mit veränderten Nutzungsmustern, könnten die Zukunft von Facebook maßgeblich bestimmen.
Hier erfahren Sie, wer Facebook treu bleibt, wer abspringt – und was die Plattform in den kommenden Jahren erwarten könnte.
Facebook mit 21: Meilenstein oder Midlife-Crisis?
Die Geschichte von Mark Zuckerbergs Facebook-Start im Studentenzimmer von Harvard bis hin zu einem Social-Media-Imperium ist der Stoff, aus dem Tech-Legenden sind. Was einst als Netzwerk für Studenten begann, entwickelte sich zu einer Plattform, die die Online-Kommunikation für Milliarden von Menschen veränderte. Facebook prägte das Zeitalter der Vernetzung, machte virale Nachrichten zum Alltag und schuf globale Online-Communities.
Doch 21 Jahre später wirkt Facebook weniger wie ein Vorreiter und mehr wie eine Plattform am Abgrund. Sein Status als dominantes soziales Netzwerk wird zunehmend von Wettbewerbern wie Instagram (das zu Meta gehört), TikTok, X, Snapchat und Newcomern wie Threads oder Bluesky untergraben. Die jüngeren Nutzer, die einst in Scharen zu Facebook strömten, betrachten es nun als eine Plattform, die von älteren Generationen, Werbung und irrelevanten Inhalten dominiert wird.
Fragwürdige Moderation
Metas jüngste Entscheidung, die Zusammenarbeit mit professionellen Faktenprüfern zu beenden, ist eine der umstrittensten Maßnahmen bisher. Diese Partnerschaften wurden eingeführt, um die Verbreitung von Desinformation auf der Plattform einzudämmen und mehr Glaubwürdigkeit zu schaffen. Doch ohne unabhängige Überprüfung warnen Kritiker, dass Facebook noch mehr zu einem Sammelbecken für Fake News und schädliche Narrative werden könnte. Ohne externe Kontrolle droht Facebook, noch mehr Nutzer zu verlieren, die ohnehin bereits an seiner Vertrauenswürdigkeit zweifeln.
TikToks Probleme – Facebooks Chance?
Gleichzeitig kämpft Facebooks größter Konkurrent TikTok mit massiven Herausforderungen. Die US-Regierung verstärkt den Druck auf TikToks chinesische Muttergesellschaft ByteDance, da Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit bestehen. Ein mögliches Verbot in den USA könnte die gesamte Social-Media-Landschaft auf den Kopf stellen. Doch wäre das wirklich eine Chance für Facebook, verlorene Nutzer zurückzugewinnen? Oder ist die Plattform für jüngere Generationen bereits zu weit von dem entfernt, was sie sich wünschen? Für viele aus der Gen Z ist TikTok unverzichtbar geworden. Und mit Alternativen wie Instagram und Snapchat, die bereitstehen, um jede Lücke zu füllen, ist nicht sicher, ob Facebook wirklich profitieren würde.
Doch wie steht es um die Nutzer, die Facebook noch hat? Die Daten zeigen, dass es stark davon abhängt, wo man lebt – und wie alt man ist.
Nutzen Menschen Facebook noch?
Über 60 % der Menschen nutzen Facebook aktiv – doch jüngere Nutzer kehren der Plattform den Rücken
Facebook ist zwar noch immer ein globaler Riese, doch ein genauerer Blick zeigt deutliche Unterschiede. Im Vereinigten Königreich geben 73 % der Befragten an, Facebook aktiv zu nutzen. Die USA folgen mit 68 %. In Frankreich und Deutschland hingegen liegt die Zahl bei 58 % bzw. 49 %. Dennoch schränken viele Nutzer ihre Aktivität zunehmend ein: 26 % der Deutschen und 23 % der Franzosen geben an, Facebook nur noch selten zu nutzen.
Briten sind die aktivsten Facebook-Nutzer, während Deutsche am wenigsten interagieren.
Die Art der Facebook-Nutzung hat sich jedoch verändert. Unter den 18- bis 24-Jährigen geben nur 35 % an, die Plattform aktiv zu nutzen. Weitere 33 % haben zwar ein Konto, interagieren aber kaum, während fast jeder Fünfte (19 %) Facebook noch nie genutzt hat. Für diejenigen, die geblieben sind, ist der wichtigste Grund die Verbindung zu Freunden und Familie (44 %). Unterhaltung – etwa durch Videos und Memes – folgt mit 40 %, während kleinere Gruppen Facebook für Community-Gruppen (26 %) oder Nachrichten (26 %) nutzen.
Wofür nutzen Sie Facebook hauptsächlich?
Altersgruppe | Kontakt zu Freunden und Familie | Unterhaltung (Videos, Memes etc.) | Nachrichten & aktuelle Ereignisse | Teilnahme an Gruppen & Communities | Fotos posten & Status-Updates | Shopping & Produktempfehlungen | Eigenes Business oder Arbeit bewerben |
18–24 | 44 % | 40 % | 26 % | 26 % | 22 % | 23 % | 14 % |
25–34 | 54 % | 44 % | 37 % | 31 % | 30 % | 23 % | 19 % |
35–44 | 61 % | 45 % | 32 % | 31 % | 31 % | 16 % | 13 % |
45–54 | 69 % | 43 % | 35 % | 34 % | 30 % | 13 % | 8 % |
55–65 | 74 % | 37 % | 35 % | 32 % | 26 % | 11 % | 4 % |
Für Millennials (25-34) bleibt der Kontakt zu Freunden und Familie mit 54 % die wichtigste Nutzungsmotivation, aber andere Funktionen gewinnen an Bedeutung. Etwa 44 % nutzen Facebook zur Unterhaltung, 37 % zur Informationssuche und 31 % für Gruppen- oder Community-Aktivitäten. Auch das Posten von Updates (30 %) und die geschäftliche Nutzung (19 %) sind in dieser Altersgruppe beliebte Aktivitäten.
Ältere Generationen hingegen sehen Facebook zunehmend als zentrales Tool für soziale Verbindungen. In der Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen nutzen 69 % die Plattform in erster Linie für den Kontakt zu Freunden und Familie. Noch deutlicher ist dieser Trend bei den 55- bis 65-Jährigen, von denen 74 % Facebook für diesen Zweck verwenden. Unterhaltung, Gruppen und Nachrichten bleiben auch hier beliebte Nebenfunktionen, aber Shopping oder geschäftliche Aktivitäten spielen kaum eine Rolle.
Wie häufig nutzen Sie Facebook?
Altersgruppe | Mehrmals täglich | Täglich | Einige Male pro Woche | Wöchentlich | Gelegentlich | Selten |
18–24 | 20 % | 22 % | 21 % | 11 % | 11 % | 16 % |
25–34 | 39 % | 31 % | 13 % | 7 % | 5 % | 5 % |
35–44 | 44 % | 28 % | 15 % | 4 % | 6 % | 3 % |
45–54 | 52 % | 24 % | 11 % | 2 % | 6 % | 4 % |
55–65 | 42 % | 27 % | 14 % | 6 % | 5 % | 5 % |
Die Interaktion mit Facebook ist bei Gen Z nicht nur gering, sondern auch unregelmäßig – 20 % melden sich mehrmals täglich an, 22 % täglich, aber 27 % der jüngeren Nutzer besuchen die Plattform nur gelegentlich oder selten. Diese abnehmende Aktivität spiegelt die sinkende Attraktivität von Facebook für die jüngeren Generationen wider, die sich zunehmend Alternativen wie TikTok und Instagram zuwenden.
Fast jeder Fünfte zwischen 18 und 24 Jahren hat noch nie ein Facebook-Konto besessen.
Ältere Generationen hingegen bleiben treu. Die aktivste Nutzergruppe ist die der 35- bis 44-Jährigen, von denen 72 % Facebook regelmäßig nutzen. Auch 68 % der 45- bis 54-Jährigen und 63 % der 55- bis 65-Jährigen loggen sich weiterhin häufig ein. Und das nicht nur sporadisch – 52 % der 45- bis 54-Jährigen greifen mehrmals täglich auf Facebook zu, 24 % mindestens einmal täglich. Sogar bei den 55- bis 65-Jährigen checken 42 % Facebook mehrere Male am Tag. Das zeigt, wie tief Facebook in dieser Altersgruppe verwurzelt ist.
Die Hälfte aller Nutzer in Frankreich und Deutschland ist seit über zehn Jahren auf Facebook
In Frankreich geben 53 % der Befragten an, Facebook seit über einem Jahrzehnt zu nutzen. Deutschland folgt mit 49 % dicht dahinter. Auch in den USA (48 %) und im Vereinigten Königreich (53 %) bleibt Facebook für viele ein fester Bestandteil des digitalen Alltags. Besonders loyal sind die 35- bis 44-Jährigen: 61 % dieser Altersgruppe nutzen die Plattform seit mehr als zehn Jahren.
Die 35- bis 44-Jährigen sind die loyalsten Facebook-Nutzer: 72 % sind weiterhin aktiv, 61 % nutzen die Plattform seit mehr als zehn Jahren.
Warum verlassen Menschen Facebook?
Wie die Daten zeigen, hält Facebook zwar noch viele Nutzer, doch die ersten Risse sind unübersehbar. Jüngere Nutzer strömen zu Plattformen wie TikTok und Instagram, die schneller, visuell ansprechender und interaktiver sind. Ältere Generationen wiederum reduzieren ihre Nutzung, weil sie Facebook zunehmend als unübersichtlich und irrelevant empfinden.
Die Interaktion nimmt über alle Generationen hinweg ab
Haben Sie Ihre Facebook-Nutzung in den letzten Jahren reduziert?
Altersgruppe | Ja, deutlich | Ja, etwas | Nein, sie ist gleich geblieben | Nein, ich nutze es sogar mehr |
18–24 | 32 % | 38 % | 24 % | 5 % |
25–34 | 35 % | 37 % | 22 % | 5 % |
35–44 | 33 % | 34 % | 28 % | 5 % |
45–54 | 24 % | 32 % | 39 % | 5 % |
55–65 | 23 % | 26 % | 45 % | 6 % |
Die Nutzung von Facebook geht in allen Altersgruppen zurück – allerdings in unterschiedlichem Tempo. Besonders bei den 18- bis 24-Jährigen zeigt sich ein klarer Trend: 32 % haben ihre Nutzung stark reduziert, weitere 38 % zumindest etwas. Ähnlich sieht es bei den 25- bis 34-Jährigen aus: 35 % haben Facebook deutlich weniger genutzt, 37 % immerhin etwas seltener.
Auch bei den 35- bis 44-Jährigen gibt es einen Rückgang: 33 % haben ihre Nutzung stark reduziert, weitere 34 % haben sie etwas eingeschränkt. In der Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen ist der Rückgang moderater, aber dennoch spürbar: 24 % haben ihre Facebook-Nutzung deutlich verringert, 32 % haben sie etwas reduziert.
Die älteren Nutzer bleiben hingegen stabiler. In der Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen sagen 45 %, dass sie Facebook genauso häufig nutzen wie zuvor, während nur 23 % ihre Aktivität stark reduziert haben.
Facebook wird weniger für Status-Updates genutzt – stattdessen dominiert passives Scrollen
Während die Facebook-Nutzung insgesamt abnimmt, verändert sich auch die Art und Weise, wie Menschen die Plattform nutzen. Viele verwenden sie nicht mehr aktiv zum Posten oder für den direkten Austausch mit anderen, sondern eher zum passiven Durchscrollen und Konsumieren von Inhalten.
In der Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen geben 51 % an, dass sich ihre Nutzung über die Jahre nicht verändert hat. Dennoch sagen 22 %, dass sie Facebook seltener für soziale Interaktionen nutzen, und 20 % posten kaum noch persönliche Updates. Das deutet darauf hin, dass selbst die treuesten Nutzer allmählich von der aktiven Beteiligung abrücken.
Viele ältere Nutzer empfinden Facebook nicht mehr als notwendig – über 50 % der Boomer sagen, dass die Plattform in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt.
Wie hat sich Ihre Nutzung von Facebook im Laufe der Jahre verändert?
Altersgruppe | Meine Nutzung ist über die Jahre gleich geblieben | Ich habe Facebook früher häufig für soziale Kontakte genutzt, aber jetzt weniger | Früher habe ich persönliche Updates (Status, Fotos) geteilt, jetzt kaum noch | Ich bin vom aktiven Posten zum passiven Scrollen übergegangen |
18–24 | 35 % | 33 % | 22 % | 23 % |
25–34 | 30 % | 35 % | 32 % | 27 % |
35–44 | 35 % | 26 % | 28 % | 25 % |
45–54 | 44 % | 22 % | 26 % | 21 % |
55–65 | 51 % | 22 % | 20 % | 19 % |
Unter den 45- bis 54-Jährigen geben 44 % an, dass ihre Nutzung gleich geblieben ist. Dennoch reduziert ein wachsender Teil dieser Altersgruppe das Posten von Fotos oder Status-Updates: 26 % posten kaum noch, und 21 % nutzen Facebook nur noch zum passiven Browsen.
Bei den 35- bis 44-Jährigen ist eine deutliche Veränderung zu erkennen. Während 35 % ihre Nutzung nicht verändert haben, geben 28 % an, kaum noch persönliche Inhalte zu teilen. 25 % haben ihre Nutzung auf passives Scrollen reduziert. Dies deutet darauf hin, dass diese Altersgruppe Facebook zunehmend als Konsumplattform und weniger als Kommunikationsmedium nutzt.
In der Altersgruppe 25–34 sind die Veränderungen noch ausgeprägter. Fast 35 % sagen, dass sie Facebook seltener für soziale Kontakte nutzen, und 27 % scrollen nur noch, anstatt aktiv Inhalte zu teilen. Auch bei den jüngsten Nutzern (18–24) zeigen sich ähnliche Trends: 33 % haben ihre soziale Interaktion auf Facebook reduziert, während 23 % die Plattform hauptsächlich zum passiven Konsum nutzen.
Aber was ist mit den Menschen, die Facebook komplett verlassen haben? Was treibt sie dazu, der Plattform endgültig den Rücken zu kehren?
Ein Mangel an aktiven Freunden und Familie auf Facebook lässt ältere Nutzer abspringen
Für ältere Nutzer verliert Facebook aus mehreren Gründen an Relevanz. Viele in der Altersgruppe 35–65 berichten, dass die Plattform nicht mehr ihren Bedürfnissen entspricht und sich zunehmend wie eine Pflicht anfühlt, anstatt einen Mehrwert zu bieten.
Warum nutzen Sie Facebook nicht oder haben Ihr Konto deaktiviert?
Altersgruppe | Ich hatte nie das Bedürfnis danach | Ich fand es nie ansprechend | Ich bevorzuge andere Plattformen | Bedenken hinsichtlich Datenschutz & Sicherheit |
18–24 | 39 % | 34 % | 47 % | 8 % |
25–34 | 29 % | 31 % | 50 % | 19 % |
35–44 | 49 % | 26 % | 19 % | 27 % |
45–54 | 45 % | 42 % | 19 % | 27 % |
55–65 | 53 % | 34 % | 18 % | 26 % |
Viele Boomer sehen keinen Nutzen mehr in Facebook – über die Hälfte gibt an, dass die Plattform in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt.
Unter den 35- bis 44-Jährigen geben 49 % an, dass sie Facebook nicht mehr benötigen, und 26 % fanden die Plattform von Anfang an nicht ansprechend. Datenschutzbedenken sind in dieser Gruppe besonders ausgeprägt – 27 % nennen sie als Grund für den Abschied von Facebook. Außerdem ist die abnehmende Aktivität von Freunden und Familie für 38 % ein entscheidender Faktor, während 30 % zu anderen Plattformen wie Instagram oder TikTok gewechselt sind. Weitere Frustrationen wie zu viele Werbeanzeigen, Bots und Fehlinformationen werden von jeweils 20–30 % der Nutzer als Grund für die Abkehr von Facebook genannt.
Was bewegt Sie dazu, Facebook nicht mehr zu nutzen?
Altersgruppe | Freunde und Familie sind dort weniger aktiv | Ich bin zu anderen Plattformen gewechselt (z. B. Instagram, TikTok etc.) | Zuviel Werbung oder irrelevante Inhalte | Es ist langweilig geworden, und die Funktionen sind begrenzt | Zuviel Bots und Trolle | Datenschutzbedenken | Fehlinformationen |
35–44 | 38 % | 30 % | 30 % | 22 % | 22 % | 21 % | 20 % |
45–54 | 37 % | 32 % | 36 % | 29 % | 27 % | 22 % | 21 % |
55–65 | 41 % | 15 % | 40 % | 21 % | 23 % | 28 % | 30 % |
Auch die 45- bis 54-Jährigen zeigen ein ähnliches Muster. 45 % empfinden Facebook als nicht mehr relevant für ihr Leben, während 42 % die Plattform einfach nie ansprechend fanden. Datenschutzbedenken beschäftigen 22 %, und 37 % geben an, dass die geringere Aktivität von Freunden und Familie sie dazu bringt, sich zurückzuziehen. Zudem ärgern sich 36 % über irrelevante Inhalte und Werbung, während 21 % die Verbreitung von Fehlinformationen als ständigen Frustfaktor nennen.
Irrelevante Werbung und überladene Inhalte vertreiben Gen X-Nutzer – 36 % reduzieren ihre Facebook-Nutzung aus diesem Grund.
Die Altersgruppe 55–65 bleibt zwar insgesamt stabiler, zeigt aber ebenfalls erste Anzeichen der Entfremdung. Mehr als die Hälfte (53 %) sagt, dass sie Facebook nicht mehr benötigt, und 34 % fanden die Plattform von Anfang an uninteressant. Datenschutzbedenken spielen hier eine noch größere Rolle – 28 % nennen sie als Hauptgrund für ihre Abkehr. Werbung, überladene Inhalte und Bots stören 40 %, während die Inaktivität von Freunden und Familie für 41 % ein Grund ist, sich zurückzuziehen.
Jüngere Nutzer werden durch zu viel Werbung und irrelevante Inhalte abgeschreckt
Jüngere Nutzer verlassen Facebook aus ganz anderen Gründen. Andere soziale Netzwerke bieten schnellere, interaktivere Inhalte, die besser zu ihren Vorlieben und ihrem digitalen Lebensstil passen.
Was bewegt Sie dazu, Facebook nicht mehr zu nutzen?
Altersgruppe | Freunde und Familie sind dort weniger aktiv | Ich bin zu anderen Plattformen gewechselt (z. B. Instagram, TikTok etc.) | Zuviel Werbung oder irrelevante Inhalte | Es ist langweilig geworden, und die Funktionen sind begrenzt | Zuviel Bots und Trolle | Datenschutzbedenken | Fehlinformationen |
18–24 | 29 % | 50 % | 28 % | 24 % | 22 % | 13 % | 17 % |
25–34 | 33 % | 45 % | 29 % | 27 % | 24 % | 21 % | 19 % |
In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen sagen 50 %, dass sie andere Plattformen bevorzugen, während 39 % Facebook einfach nicht mehr für notwendig halten. Datenschutzbedenken spielen für diese Gruppe kaum eine Rolle – nur 8 % nennen sie als Grund für den Rückzug. Stattdessen ziehen es diese Nutzer vor, sich auf visuell ansprechende Plattformen wie TikTok und Instagram zu konzentrieren, deren Inhalte Facebook nicht nachbilden kann. Gleichzeitig geben 29 % an, dass sie Facebook seltener nutzen, weil ihre Freunde und Familie dort weniger aktiv sind, und 28 % ärgern sich über irrelevante Werbung und Inhalte.
Die nachlassende Aktivität von Freunden und Familie hat 29 % der Millennials dazu gebracht, ihre Facebook-Nutzung einzuschränken.
Für die 25- bis 34-Jährigen wirkt Facebook zunehmend veraltet. Die Hälfte (50 %) bevorzugt inzwischen andere Plattformen, und 29 % geben an, dass sie Facebook nicht mehr benötigen. Anders als bei der Gen Z sind Datenschutzbedenken für diese Altersgruppe ein größeres Thema – 19 % nennen sie als Hauptgrund für den Rückzug. Dennoch bleibt das Hauptproblem dasselbe: 33 % beklagen die sinkende Aktivität in ihrem sozialen Umfeld, während 29 % sich an irrelevanten Werbeanzeigen und Inhalten stören.
Facebooks Rolle als Community-Plattform schwindet
Facebooks Fähigkeit, eine Gemeinschaft zu schaffen, ist nicht mehr das, was sie einmal war. Während einige Nutzer die Plattform noch für gelegentliche Interaktionen nutzen, sagen viele über alle Altersgruppen hinweg, dass Facebook keine bedeutende Rolle mehr in ihrem Leben spielt. Für manche ist es schlicht irrelevant, für andere sogar spaltend.
Fühlen Sie sich durch Facebook verbunden?
Altersgruppe | Es ist mir etwas wichtig – ich nutze es für gelegentliche Interaktionen | Es spielt keine Rolle – ich fühle mich dort nicht als Teil einer Community | Es ist essenziell – ich nutze es, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu bleiben | Es wirkt negativ – es schafft Spaltung oder Konflikte |
18–24 | 36 % | 34 % | 23 % | 13 % |
Unter Millennials (25–34) geben 38 % an, dass sie Facebook nur noch gelegentlich nutzen, während 28 % sagen, dass es für ihr Zugehörigkeitsgefühl keine Rolle mehr spielt. Gleichzeitig betrachten 34 % die Plattform weiterhin als essenziell, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu bleiben – doch dieser Wert zeigt einen langsamen, aber stetigen Rückgang der Bedeutung von Facebook als Community-Plattform.
Für Boomer (55–65) bleibt Facebook ein wichtiger Ort, um mit sozialen Kreisen in Verbindung zu bleiben. Dennoch sagen 32 % dieser Altersgruppe, dass Facebook für ihre Community-Verbindungen keine Rolle mehr spielt, und nur 20 % betrachten es noch als essenziellen Bestandteil ihres Lebens. Diese Zahlen zeigen, dass selbst Facebooks treueste Nutzerbasis allmählich abwandert.
Gen Z und jüngere Millennials sind noch weniger überzeugt vom Community-Wert von Facebook. Unter Gen-Z-Nutzern (18–24) halten nur 23 % die Plattform für wichtig, um Verbindungen aufzubauen, während 34 % angeben, dass sie keinerlei Rolle für ihre sozialen Beziehungen spielt. Zudem ist diese Gruppe am ehesten der Meinung, dass Facebook spaltend wirkt – 13 % betrachten es als Quelle für Konflikte anstatt für Gemeinschaft.
Wenn Facebook seine Rolle als Community-Plattform verliert, wo vernetzen sich diese Nutzer stattdessen? Werfen wir einen Blick darauf.
Was ersetzt Facebook? Social-Media-Vorlieben der Generationen
Jüngere Nutzer strömen zu Instagram und TikTok
Für Gen Z (18–24) stehen Plattformen wie TikTok und Instagram im Mittelpunkt. TikTok führt mit 75 % der Gen-Z-Nutzer, während 74 % auf Instagram aktiv sind. Auch Snapchat bleibt beliebt – 64 % dieser Altersgruppe nutzen es für schnelle, ungezwungene Interaktionen.
Facebook hingegen scheint zunehmend nicht mehr den Erwartungen von Gen Z zu entsprechen. Während 31 % der Meinung sind, dass Facebook noch wettbewerbsfähig bleibt, sagen ebenso viele (32 %), dass es sich nur noch durch Nischenfunktionen wie Gruppen und den Marketplace hält. Für weitere 26 % fühlt sich Facebook schlicht veraltet an – ein deutliches Zeichen dafür, warum trendigere Plattformen die Aufmerksamkeit dominieren.
Millennials kombinieren soziale und berufliche Plattformen
Millennials (25–34) sind vielseitiger aufgestellt und kombinieren soziale mit beruflichen Netzwerken. Instagram ist mit 74 % die führende Plattform dieser Gruppe, gefolgt von TikTok mit 60 %. Doch Millennials nutzen auch LinkedIn verstärkt – 25 % verwenden es für berufliches Networking und Karriereentwicklung.
Facebook behält zwar noch eine gewisse Relevanz für Millennials, doch seine Rolle verändert sich. Während 40 % das Gefühl haben, dass Facebook mit der Konkurrenz Schritt hält, finden 25 % die Plattform mittlerweile veraltet. 24 % sehen ihre Relevanz hauptsächlich in Gruppen und dem Marketplace. Das zeigt, dass Millennials ihre Online-Gewohnheiten diversifizieren – Facebook wird eher für praktische Zwecke genutzt, während andere Plattformen für Unterhaltung oder berufliche Entwicklung bevorzugt werden.
Ältere Generationen bleiben bei Bewährtem
Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Prioritäten weiter in Richtung Praktikabilität und Vertrautheit. Unter den 45- bis 54-Jährigen halten 35 % Facebook für weiterhin wettbewerbsfähig, aber 23 % glauben, dass es nur wegen seiner zusätzlichen Funktionen relevant bleibt. Dieser Eindruck verstärkt sich bei den 55- bis 65-Jährigen, von denen nur 30 % Facebook noch als innovativ betrachten, während 23 % unentschlossen sind.
Allerdings entdecken auch ältere Nutzer neue Plattformen. LinkedIn wird von 25 % der 45- bis 54-Jährigen und 19 % der 55- bis 65-Jährigen genutzt, was zeigt, dass es auch außerhalb klassischer Berufsnetzwerke an Bedeutung gewinnt. Plattformen wie X und Reddit ziehen zwischen 10 % und 31 % der Nutzer dieser Altersgruppen an, vor allem für Echtzeit-Nachrichten und Community-Diskussionen.
Dennoch bleibt Facebook für viele dieser älteren Generationen eine feste Größe. Die Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu bleiben und gewohnte Funktionen wie Gruppen zu nutzen, sorgt weiterhin für eine gewisse Relevanz – auch wenn die Begeisterung nachlässt. Die Frage ist: Kann Facebook diese Nutzer halten und gleichzeitig die Anforderungen der jüngeren Generationen erfüllen?
Wird Facebook in zehn Jahren noch relevant sein?
Mit 21 Jahren steht Facebook auf wackeligen Beinen. Einst das Gesicht der sozialen Medien, wirkt die Plattform heute zerrissen zwischen zwei Welten – sie kämpft darum, ältere Generationen zu halten, während sie das Interesse der Jüngeren nicht mehr wecken kann.
Die Daten sind eindeutig: Die Nutzerinteraktion nimmt ab, und jüngere Zielgruppen suchen sich zunehmend Alternativen.
Doch bedeutet das, dass Facebook am Ende ist? Nicht unbedingt. Die Plattform bleibt als Community-Hub für ältere Nutzer wertvoll, und ihre Fähigkeit, sich anzupassen, hat sie über viele Herausforderungen hinweg über Wasser gehalten. Doch Anpassung allein wird nicht mehr reichen. Um das nächste Jahrzehnt zu überstehen, muss Facebook sich in einer Weise neu erfinden, die sowohl treue als auch skeptische Nutzer überzeugt.
Wird Facebook in zehn Jahren noch relevant sein?
Altersgruppe | Ja, es wird sich anpassen und relevant bleiben | Ja, aber nur für bestimmte Nutzergruppen | Nein, es wird weiter an Bedeutung verlieren | Unsicher |
18–24 | 21 % | 35 % | 31 % | 12 % |
Die Meinungen über Facebooks Zukunft gehen je nach Altersgruppe stark auseinander. Jüngere Nutzer, die bereits das Interesse verloren haben, sind am skeptischsten. Nur 21 % der Gen Z (18–24) glauben, dass Facebook sich erfolgreich anpassen wird, während 31 % erwarten, dass die Plattform weiter an Bedeutung verliert. Millennials (25–34), die Facebook noch gelegentlich nutzen, sind gespalten: 34 % denken, dass es sich weiterentwickeln kann, aber 27 % glauben, dass die besten Tage vorbei sind.
Ältere Nutzer bleiben jedoch vorsichtig optimistisch. Etwa 35 % der Generation X (35–44) und der Boomers (55–65) glauben, dass Facebook bestehen bleibt, auch wenn viele erwarten, dass es sich auf Nischenzielgruppen beschränken wird. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass Facebook zunehmend als Plattform für spezifische Nutzergruppen gesehen wird, anstatt als soziales Netzwerk für alle.
Nutzer fordern weniger Werbung und bessere Datenschutzkontrollen
Nutzen Sie Facebook noch? Wenn ja, halten Sie es für relevant – oder ist es eine Plattform der Vergangenheit? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.
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